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1348, June 1 – 1349, February 1 | The Black Death reaches Almeria and other parts of Spain like Valencia and Majorca, but also Northern Africa with cities like Tlemcen and Tunisia. Mortality varies by month and also social topography is provided. | Diese Pest, die jetzt entstanden ist, und nach der gefragt wurde, scheint mir aus der ersten Art der erwähnten Ursachen entstanden zu sein. Es spricht dafür, dass sie sich in den meisten, wenn nicht in allen Ländern, zu allen Jahreszeiten jahrelang hin durch ausbreitete, ohne daß die Regeln des Regens, des Wehens der Winde in den verschiedenen Jahreszeiten sich viel ändern, weder nach eigener Beobachtung noch nach dem, was uns aus anderen Ländern erzählt wird. Die Jahreszeiten wechseln, ohne dass ihr Wechsel die Krankheit anscheinend beeinflusst, sondern sie bleibt sich immer gleich. Sie brach in Almeriah Anfang Rabi I. Jahr 749 aus (1. Juni 1348), wütete einen Teil des Frühlings, den ganzen Sommer bis in die Herbstmonate und einen Teil des Winters bis jetzt, wo mein Buch geschrieben wird, Mitte Di-lkifdah, das heisst die ersten Tage des Februar. Bis jetzt ist sie nicht weg, aber die Erscheinungen der Gnade Gottes sind zu spüren, möge er uns recht bald seine Gnade ganz zuwenden! Die ganze Zeit hindurch blieb die Art der Krankheit die gleiche; es kam aber vor, daß die Symptome sich den Jahreszeiten anpaßten. Sie fing leicht an, und es waren zuerst nur wenige Leute, die befallen wurden; dann nahm sie allmählich und (p. 41) leicht zu bis Ende Ğumādā 2., das heißt Ende September, und dann nahm sie heftig zu und erhielt sich ungefähr mit gleicher Heftigkeit bis jetzt. Es war äußerst gnädig von Gott, daß sie in Almeriah so leicht angefangen hat, denn wenn sie plötzlich die Leute überfallen hätte, wie das in anderen Stätten des Islam der Fall war, wären die Einwohner infolge des Schreckens hilflos zu grunde gegangen. Sie hat angefangen in einer Ecke der Stadt, die unter dem Namen Hūām bekannt ist, die Nordostecke am Ğabala, die Wohnstätte der Armen und Bedürftigen. Die ersten Fälle waren von Leuten mit dem Namen Beni Danna bekannt, und von ihnen aus verbreitete sich die Krankheit allmählich unter den Nachbarn langsam zunehmend, und auf die Umgebung übergreifend, bis sie die äußeren Grenzen der Stadt und dann das Stadtinnere erreichte. Die Höchstzahl an Todesfällen an einem Tage während der ganzen Zeit war 70, eine Zahl, die verhältnismäßig gering ist verglichen mit dem, was uns über andere Städte des Islam und der Christen berichtet wurde. Glaubwürdige Berichterstatter erzählten uns, daß an einem Tage in Tunis 1202 Todesfälle vorkamen, in Tilimsan über 700, unlägst in Valencia am Unsoratag 1500, auf der Insel Mallorca am 24. Mai 1252, wo die Überlebenden auf etwa ein Viertel der Gesamtzahl der Einwohner geschätzt wurden. Das gleiche wurde uns über alle größeren und kleineren Städte berichtet. [1] | This plague which has now arisen, and which has been enquired after, seems to me to have arisen from the first kind of causes mentioned. It appears that in most, if not in all countries, it spread through all seasons for years, without much change in the rules of the rain, the blowing of the winds in the different seasons, either from our own observation or from what we are told from other countries. The seasons change without their change apparently affecting the disease, but it always remains the same. It broke out in Almeriah at the beginning of Rabi I year 749 (1 June 1348), raged part of the spring, the whole summer until the autumn months and part of the winter until now, when my book is being written, in the middle of Di-lkifdah, that is, the first days of February. So far it has not gone, but the manifestations of God's grace can be felt, may he turn his grace to us completely very soon! All this time the nature of the illness remained the same, but it happened that the symptoms changed with the seasons. It began lightly, and at first only a few people were afflicted; then it gradually and (p. 41) slightly increased until the end of Ğumādā 2, that is, the end of September, and then it increased violently and continued with about the same severity until now. It was most merciful of God that it started so easily in Almeriah, for if it had suddenly attacked the people, as it did in other places of Islam, the inhabitants would have perished helplessly as a result of the terror.
It started in a corner of the city known as Hūām, the north-east corner of Ğabala, the home of the poor and needy. The first cases were known from people called Beni Danna, and from them the disease gradually spread among the neighbours, slowly increasing and spreading to the surrounding area until it reached the outer limits of the city and then the city centre. The maximum number of deaths in one day during the entire period was 70, a number that is relatively low compared to what we have been told about other Islamic and Christian cities. Credible reporters told us that there were 1202 deaths in one day in Tunis, over 700 in Tlemcen, 1500 in Valencia on the day of the Unsorat, and 1252 on the island of Mallorca on 24 May, where the survivors were estimated at about a quarter of the total number of inhabitants. The same was reported for all larger and smaller towns. (Translation: Martin Bauch) |
- ↑ • Dinānah, Taha: Die Schrift von Abī Ǧaʿfar Aḥmed ibn ʿAlī ibn Moḥammed ibn ʿAlī ibn Ḫātimah aus Almeriah über die Pest. (= Archiv für Geschichte der Medizin). 1927, pp. 27-81 , pp. 40-41